
Flugscham – Die verbliebenen Freuden des Fliegens
In Zeiten von „Fridays for Future“ wird das Fliegen verteufelt. Flugscham ist angesagt. Und doch gibt es sie noch, die Vielflieger, den Homo mobilis, der keiner Nation mehr angehört, der Reisende ohne Eigenschaften
In Zeiten von „Fridays for Future“ wird das Fliegen verteufelt. Flugscham ist angesagt. Und doch gibt es sie noch, die Vielflieger, den Homo mobilis, der keiner Nation mehr angehört, der Reisende ohne Eigenschaften
Sitzen in der Flughafen-Lounge. Hier ist die Welt des Reisens noch in Ordnung, der Passagier darf sich als ein Bevorrechtigter fühlen, den schönen Ausnahmezustand genießen, den Hauch des Festlichen, der früher jeder Flugreise anhaftete. Außerhalb der Lounge herrscht Massenverkehr, das Fliegen hat sich in eine Variante des Straßenbahnfahrens verwandelt; hier drinnen gibt es ein Buffet mit allem Möglichen, unglaubwürdig bequeme Sessel, Nischen, in die man sich zum Ruhen zurückziehen kann, diskret tätige Kellner. Ein Restzauber wirkt fort, das Kind im Reisenden kommt auf seine Kosten.
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