
Das Weltmoralhauptamt tadelt Israel
Es gibt Kommentare, die wie eine Erfindung klingen. Sicherlich, ein wohlmeinender deutscher Journalist ist per Definition ein Bescheidwissenschaftler mit der Lizenz, allen auf dem Erdenrund – die Bundeskanzlerin einmal ausgenommen – Fehler, Irrtümer und Dummheiten vorzuhalten. Insbesondere die Redakteure und Redakteurinnen aus dem ARD-Kommentarpool bilden eine Art Weltmoralhauptamt, für das thematische Grenzen nicht existieren. Aber der Tagesschau-Kommentar, in dem Sabine Müller vom ARD-Hauptstadtstudio die Israelis für deren egoistische und schlecht organisierte Holocaust-Gedenkfeier in Yad Vashem zur Rechenschaft zog, stellt doch etwas ganz Besonderes dar. Und zwar ein bisher nicht geschriebenes, aber jetzt eben doch existierendes und in der ARD-Mediathek abrufbares Unruhmesblatt in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
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