
Klimaapokalypse als Schockstrategie – der Kosmos der Naomi Klein
Die kanadische antikapitalistische Aktivistin Naomi Klein ist zweifellos einer der herausragenden linken Akteure weltweit. Der Einfluss ihrer vielen Bestseller vom „No Logo“ bis „Kapitalismus vs. Klima“ ist unbestritten, regelmäßig stürmt sie die Rankings, welche weltweit die einflussreichsten Persönlichkeiten listen.
Die Globalisierungskritikerin steht neuerdings aber auch für ein Phänomen, das man Kunst der Verdrehung nennen könnte, wenn eine politische These Kleins aus der Vergangenheit zur Speerspitze gegen eine aus ihrer politischen Gegenwart wird.
Naomi Klein macht es nämlich nicht anders als Großverleger Rupert Murdoch (z.B. Fox News), der neuerdings als Klimawarner auftritt, oder Siemens-Chef Josef Kaeser, als Klein in den 10er Jahren des neuen Jahrtausends auf den Zug der Klimaschützer aufsprang und mit Titeln wie „Kapitalismus vs. Klima“ eine eher traditionelle Kapitalismuskritik, die sich bis dato gegen die aus ihrer Sicht asozialen und ausbeuterischen international tätigen Unternehmen selbst richtete, die für ihren Profit über Leichen gehen würden – wenn Klein jetzt den Kampf gegen den Klimawandel an die erste Stelle ihres Aktivismus stellt und damit riskiert, ältere, aber von ihr nie widerrufene Thesen zu torpedieren, also sich selbst ins Knie zu schießen – aber dazu gleich mehr.
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