
Italien vor nächsten sechs Regionalwahlen
Die Emilia-Romagna hat ihrem Ruf alle Ehre gemacht. In der Stammburg der Sozialisten und Kommunisten – es ist die Heimat von Giovannino Guareschi, dem Autor von „Don Camillo und Peppone“ – hat das linke Bündnis unter ihrem Spitzenkandidaten Stefano Bonaccini mit 51,42 Prozent gewonnen. Seine Herausforderin aus dem bürgerlichen Lager, Lucia Borgonzoni, kam auf 43,63 Prozent. Sie gehört Matteo Salvinis Lega an.
„Ich bin trotzdem zufrieden. Ich werde in Zukunft doppelt soviel arbeiten.“ Klingt so ein großer Verlierer? Folgt man dem Medienrummel, dann hat Salvini am Wochenende eine Schlappe erlitten. Von einem „Dämpfer“ gar einer „bitteren Niederlage“ las man in den deutschen Zeitungen. Es ist einer der seltenen Fälle, in denen der Verlierer seinen Stimmenanteil um 13 Prozentpunkte steigern konnte, während der vermeintliche Sieger 10 Prozentpunkte verliert. In der Hinsicht unterscheidet sich die Berichterstattung nicht sonderlich von der Interpretation hiesiger Wahlen.
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