Ein Krieg in zwei Wellen

Tichys Einblick

Staatspräsident Emmanuel Macron hat inzwischen zwei gut zwanzigminütige Fernseh-Ansprachen gehalten, um seine Landsleute über die Covid-19-Krise und die Reaktion des französischen Staates darauf zu informieren. Was daran zunächst auffällt, ist die Eskalation der Worte und Gesten von der einen, letzten Donnerstag gehaltenen Rede zur zweiten Rede, die am Dienstag dieser Woche folgte. So fand Macron die erste Runde der Kommunalwahlen letzte Woche noch unbedenklich, nur um den zweiten Wahlgang diese Woche auf unbestimmte Zeit zu verschieben.

Daneben zeigen auch die gewählten rhetorischen Mittel, dass Macron sein Land inzwischen auf einen deutlich entbehrungsreicheren Kampf vorbereitet als ursprünglich vorgesehen. Allein sechs Mal, wie ein Leitmotiv benutzte er in der neuen Rede den Satz: »Wir sind im Krieg.« Natürlich kein Krieg mit fremden Armeen oder Nationen, vielmehr »ein Krieg um unsere Gesundheit«, denn »der Feind ist da, er gewinnt Boden, und das erfordert unsere allgemeine Mobilisierung«. Im selben Blut-Schweiß-und-Tränen-Stil ging es weiter: Alles Handeln der Regierung wie des Parlaments müsse sich von nun an »dem Kampf gegen die Epidemie zuwenden, Tag und Nacht, nichts darf uns davon ablenken«. Macrons Rhetorik verweist auf Gewaltiges – die Notwendigkeit einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung, einer Mobilmachung aller zum Wohle aller.

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