Krise der CDU – Zerreißprobe für die letzte Volkspartei
Die CDU sucht weit mehr als nur einen neuen Vorsitzenden. Vor allem ist sie auf der Suche nach einer Perspektive, um Volkspartei zu bleiben. Doch die Zeichen dafür stehen schlecht.
Die CDU sucht weit mehr als nur einen neuen Vorsitzenden. Vor allem ist sie auf der Suche nach einer Perspektive, um Volkspartei zu bleiben. Doch die Zeichen dafür stehen schlecht.
Ein Donnerstagabend Ende Februar, der Berliner Bundestagsabgeordnete Klaus-Dieter Gröhler hat in sein Wahlkreisbüro geladen. Der 53 Jahre alte CDU-Mann vertritt den westlich-bürgerlichen Stadtteil Charlottenburg-Wilmersdorf im deutschen Parlament, das Publikum ist entsprechend: gut gekleidete Ehepaare in vorgerücktem Alter, einige gepflegte Herren jenseits der 60, kaum junge Leute. Die Stimmung ist locker, es werden Häppchen und Wein gereicht, viele Besucher kennen einander. Stargast des Abends ist der ehemalige Deutsche-Welle-Intendant Dieter Weirich, der vor Kurzem eine Biografie über Alfred Dregger veröffentlicht hat. Weirich diente während der siebziger Jahre als Dreggers Referent; sein Chef war damals als konservativer Hardliner der hessischen CDU bekannt. Viele ältere CDU-Mitglieder verehren ihn bis heute.
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