
EU und Flüchtlinge – „Da stehen doch keine Invasoren!“
Gibt Europa an den Außengrenzen seine Werte preis? Hat der Liberalismus eine Zukunft? Darüber streiten der ungarische Botschafter Péter Györkös und der ehemalige Grünen-Politiker Ralf Fücks.
Gibt Europa an den Außengrenzen seine Werte preis? Hat der Liberalismus eine Zukunft? Darüber streiten der ungarische Botschafter Péter Györkös und der ehemalige Grünen-Politiker Ralf Fücks.
Herr Györkös, an der griechisch-türkischen Grenze spielen sich dieser Tage wieder Dramen ab, der Migrationsdruck belastet die Außengrenzen der EU. Aber im Gegensatz zum Jahr 2015 scheint Europa diesmal die Schotten dicht zu machen. Ist das eine Bestätigung von Viktor Orbáns Antimigrationspolitik?
Péter Györkös: Ich würde Viktor Orbáns Ansatz nicht als „Antimigrationspolitik“ bezeichnen, sondern schlicht als europäische Politik. Europa kann nur überleben, wenn es die Kontrolle an seinen Außengrenzen aufrechterhält – nichts anderes hat die ungarische Regierung seit dem ersten Krisengipfel im April 2015 ständig gesagt. Leider hat es mehr als viereinhalb Jahre gebraucht, bis die damalige ungarische Position endlich Mainstream geworden ist.