Sonntagsbraten, Sauce, Sättigungsbeilage

Tichys Einblick

Das Familienoberhaupt am Kopf des Tisches bekam das beste Stück Fleisch, die Mutter legte es ihm als Erstem auf den Teller und reichte dazu eine richtig feine Sauce. Der Braten gehörte zum Sonntag, schon vor dem Kirchgang schob ihn die Hausfrau ins Rohr.

Man konnte sich den Braten nicht täglich leisten, und er brauchte seine Zeit. Der Sauerbraten etwa ruht drei Wochen lang in Marinade, in kühlschrankfreien Zeiten konserviert und mürbe gemacht von der Säure des Essigs. Es liegt am wachsenden Wohlstand und an der Beschleunigung der Küchenarbeit, dass die Sympathie heute dem Kurzgebratenen gilt. An der Spitze der beliebtesten Fleischspeisen steht seither das panierte Wiener Schnitzel vom Kalb, das aber auch als Schnitzel „Wiener Art“ vom Schwein nicht verachtet wird. Das Rindersteak ist ebenfalls in den finanziellen Breitengraden von Otto Normalverbraucher angekommen. Nur in Bayern ist der Schweinsbraten noch beliebter. Ein Wirtshaus, das auf sich hält, wird an der Qualität seines stets „ofenfrischen“ Nationalgerichts keine Zweifel aufkommen lassen wollen.

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