Aufräumen mit der Vergangenheit – Meinungsfreiheit ist unteilbar
Denkmäler werden gestürzt, Filme aus dem Verkehr gezogen, abweichende Meinungen mit Jobverlust bestraft. Eine neue Unduldsamkeit bricht sich Bahn. So verkümmert die Demokratie und wird hohl.
Denkmäler werden gestürzt, Filme aus dem Verkehr gezogen, abweichende Meinungen mit Jobverlust bestraft. Eine neue Unduldsamkeit bricht sich Bahn. So verkümmert die Demokratie und wird hohl.
Alle Heuchelei beginnt im doppelten Maß, alle Unfreiheit in der Ausgrenzung. Theoretisch sind die Zusammenhänge klar. Praktisch werden sie häufig missachtet. Wir sind eingetreten in eine einerseits infantile, andererseits zunehmend intolerante Gesellschaft. Könnte es sein, dass beides zusammenhängt? Dass wir die Zumutung eines fremden Gedankens immer weniger ertragen, weil wir uns nicht erschüttern lassen, uns nicht widersprechen lassen wollen? Weil wir die kindliche Selbstgewissheit brauchen, immer und unbedingt Recht zu haben? Hinzu kommt ein Drittes: Um Menschen und Meinungen wirksam ausgrenzen zu können, braucht man Macht, politische Macht, diskursive Macht. Deshalb, genau deshalb sind die jüngsten Fälle erst praktizierter und dann kassierter Meinungsfreiheit ein Alarmsignal. So fangen illiberale, duckmäuserische Epochen an.
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