Antonio Scurati: „M. Der Sohn des Jahrhunderts“

Sezession

Die Geschichte des Sozialismus, so der israelische Gelehrte Zeev Sternhell, schreibt man nicht von seiner extremsten Depravation, dem Stalinismus, aus.

Man blicke zu den Ursprüngen entsprechender Denkansätze, um von dort aus das Gelände zu vermessen. Just dies versucht nun Antonio Scurati (Jg. 1969) in bezug auf den Faschismus zu leisten. Gleich Sternhell geht der neapolitanische Schriftsteller und Universitätsdozent ad fontes, aber seine Zugangsweise ist nicht akademisch, sondern belletristisch.

M. Der Sohn des Jahrhunderts erzählt vom Entstehen des Faschismus im März 1919 bis zur Zementierung seiner Macht 1925 entlang der Erlebnisse Benito Mussolinis und weiterer Protagonisten aus seinem Umfeld. Gegner sind ebenso vertreten wie Geliebte, unnachgiebige Feinde wie fanatische Anhänger. Dokumente, Briefe, Parteierklärungen, Polizeiberichte und Geheimdiensteinschätzungen umrahmen die Erzählung, die kolportagehaft, bisweilen tagebuchartig, aufgebaut ist, und sich, je nach Kapitel, mal wie ein politischer Krimi, mal wie ein Abenteuerroman liest.

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