Sozialdemokratie in der Krise – Auf die Identität kommt es an!

Cicero

Der Siegeszug der linksliberalen Identitätspolitik macht der Sozialdemokratie immer mehr zu schaffen. Wer aber glaubt, die SPD müsse einfach nur in die Vergangenheit reisen, um an ihre alten Erfolge anzuknüpfen, irrt gewaltig. Konstruktive Resignation wäre sinnvoller.

Der Siegeszug der linksliberalen Identitätspolitik macht der Sozialdemokratie immer mehr zu schaffen. Wer aber glaubt, die SPD müsse einfach nur in die Vergangenheit reisen, um an ihre alten Erfolge anzuknüpfen, irrt gewaltig. Konstruktive Resignation wäre sinnvoller.

Streit kommt in den besten Familien vor, in der politischen Linken gehört er ohnehin zum guten Ton. Aktueller Stein des Anstoßes ist die Identitätspolitik. Sie zieht seit Jahren eine tiefe Furche durchs linke Lager und trennt linksliberale, weltoffene Hipster von kommunitaristisch inspirierten Traditionalisten. Während sich die einen an gender-korrekten Toiletten, der Umbenennung von Straßen und der Etablierung eines allseitigen Gut-Sprech berauschen, erkennen die anderen genau in dieser symbolisch aufgeladenen Randgruppenpolitik die wesentliche Ursache für das weltweite Verdorren der Sozialdemokratie. Die Debatte beschäftigt dabei nicht nur führende westliche Intellektuelle wie Mark Lilla und Francis Fukuyama , sondern zunehmend auch den politischen Raum. Wichtiger als „Identitätspolitik für Minderheiten“ (Sigmar Gabriel) sei demnach die Wiederentdeckung der sozioökonomischen Frage für die Mehrheit der Wähler oder, um es mit Karl Marx zu sagen, „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.“

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