Die wahre Inflation liegt viel höher
In der vergangenen Woche erklärte Jens Weidmann in einem Interview, die Verbraucherpreise dürften zum Jahresende auf über 3 Prozent steigen. Wörtlich sagte der Bundesbank-Präsident: “Aus heutiger Sicht dürfte die Inflationsrate gemäß dem Harmonisierten Verbraucherpreisindex in Deutschland zum Jahresende hin über drei Prozent liegen.” Klar sei, dass die Inflationsrate auf Dauer nicht so gering bleibe wie im vergangenen Jahr, fuhr er fort. Trotzdem werde eine Rate von 3 Prozent “nur vorübergehend” bestehen.
Weidmann liegt wohl richtig, wenn er steigende Preise ankündigt. Indes dürfte die wahre Inflation deutlich höher liegen – denn die Vermögenspreise steigen kräftiger als die Verbraucherpreise. Das zeigt auch eine Untersuchung des Flossbach von Storch Research Institute, die am Montag erschienen ist. Die Kölner Konjunkturforscher schätzen in dem Papier, dass die Vermögenspreise in Deutschland um satte 6,3 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen sind. Dagegen seien die Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum um 0,4 Prozent gewachsen, berichten sie.
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