
Trostlos, würdelos, pietätlos: Mit diesem Klotz verhöhnt Wien die Terror-Toten
Es war eine schreckliche Nacht im November, die auch den letzten Träumer aus seinem vorherigen Wolkenkuckucksheim riss. Österreich als irgendwie heilig vor dem islamistischen Terror gefeite Insel der Seligen war nicht mehr. Vier Tote waren zu beklagen – und die Rufe nach einem Denkmal für sie wurden bald laut. Nun wurden sie zwar erhört – aber nicht auf besonders ehrerbietende Art und Weise.
Kommentar von Julian Schernthaner.
WerbungDie Anteilnahme der Wiener war enorm. Am Desider-Friedmann-Platz im ersten Wiener Bezirk entstand rund um die Kränze der Repräsentationen aus der Politik und der Religionen ein imposantes Lichtermeer. Zeitweise hatte sich ein gut 100 Quadratmeter großer Kerzenteppich gebildet. „Schleich di, du Oaschloch“ wurde zum geflügelten Wort, was die Hauptstädter von jenen hielten, die Gewalt, Teufel, Tod und Terror in ihre Stadt brachten. Dann wurde das Gedenken getrübt.
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