Das letzte „Triell“ bei Sat1: Scholz angeschlagen, Baerbock aufgedreht, Laschet langweilig
Die letzte der drei Runden mit den jeweiligen Kanzlerkandidaten von CDU, SPD und Grünen war zugleich auch im übertragenen Sinne des Wortes die Letzte. Schon zu Beginn der Sendung wurde deutlich, welch journalistischen Leichtgewichte hier die Arena betreten hatten. Die erste Frage ging an Armin Laschet: „Was kritisieren Sie denn am rot-grünen Konzept?“ Wer nun dachte, Laschet holt zum Schlag aus, wurde enttäuscht. Es begann ein längeres auswendig gelerntes Statement über nötiges Wachstum, Innovationen und andere gute Vorsätze für seine Kanzlerschaft. Was für ein Glücksmoment für jeden Interviewer. Gewohntes Blabla anstelle von präziser Antwort. Das Journalistinnen-Duo schien dies aber gar nicht zu merken und Laschet signalisierte zugleich, daß ihm an einer polarisierenden und harten Auseinandersetzung gar nicht gelegen war. Wie immer folgte er der Merkelschen Devise: Kritik am Gegner wertet diesen nur auf und schafft Unruhe. Zwar wurden damit eigene Stammwähler eingeschläfert, was aber auch am Machterhalt nichts änderte. Die Tatsache, daß die Union von Wahl zu Wahl immer niedrigere Ergebnisse erzielte, wurde schlicht auf Weisung von ganz oben tabuisiert.
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