Deutschlands Berufspolitik glänzt mit gähnender Leere

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Achtung, Berufspolitiker (Symbolbild:Shutterstock)

Es geschah an einem späten deutschen Nachmittag in den 1990er Jahren. Ich glaube, es war eine Gesprächsrunde im bayerischen Regionalprogramm. Da saß ein reichlich dicker Herr, seines Zeichens CSU-Provinzpolitiker. Er lächelte nicht, weil dies wahrscheinlich den Anschein von Seriosität und Kompetenz, den er an diesem Tag simulieren wollte, getrübt hätte, sondern gab bierernst. Nach dem Motto: Leute, wenn ich gleich etwas sage, dann dürft ihr staunen und euren Freunden erzählen, was für einer kluger und vorausblickender Mann ich bin!

Zu jener Zeit waren die sogenannten „Tigerstaaten” gerade in aller Munde. Wieso eigentlich „Tigerstaaten”? Weil irgendjemand diesen Begriff mal beiläufig verwendet hat und er sich dann verselbständigte. Man kann ein vergleichbares Phänomen besonders deutlich im Sportjournalismus beobachten: Wenn da ein Fußballreporter den Fußball mal „die Kugel“ nennt, dann heißt es monatelang überall nur noch „die Kugel“, vom Anzeigenblatt bis zur Moderation der „Sportschau“ in der ARD. Man müßte, wenn solche Ausbrüche an geistlosem Begriffsdiebstahl in Ermangelung eigener Wortkreativität stattfinden, diese Angeberei der Unkreativen bis zum Ursprung des Begriffes ausdehnen um dann die akut peinliche Wortverwendung zu entlarven: Der Kugelball ist rund; doch soweit geht beim Fußball dann doch keiner.

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