Zur neuen deutschen Außenpolitik: Der neue Nationalismus

Tichys Einblick

Der wirtschaftliche und kulturelle Aufstieg des deutschen Kaiserreichs war einst so fulminant, dass es den deutschen Esel mit aller Illusionsmacht, wie sie nur der deutsche Classe Politique und natürlich dem deutsche Bürgertum zu entspringen vermag, aufs Glatteis trieb. Der Wohlstand musste dringend durch das Elend ersetzt werden. Gesinnung, Großmannssucht und Utopismus traten – namentlich in der Außenpolitik – an die Selle vernünftiger Erwägungen, an die Stelle von Rationalität.

Die Graue Eminenz im Auswärtigen Amt, Fritz von Holstein, hat Bismarcks kluge Außen- und Bündnispolitik nach dessen Rücktritt 1890 vollständig demontiert und das Deutsche Reich außenpolitisch isoliert. Holstein hielt das Zarenreich für so rückständig, dass ein Krieg gegen den Zaren aus seiner Sicht unumgänglich war, schon aus zivilisatorischen Gründen. Übrigens stand er damit nicht allein, denn ins gleiche Horn stießen auch die Sozialdemokraten. Der alte Bebel ließ sich sogar auf dem Essener Parteitag 1907 zu der Äußerung hinreißen, dass er als „alter Knabe noch bereit“ wäre, „die Flinte auf den Buckel zu nehmen und in den Krieg gegen Russland zu ziehen.“

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