Die deutsche Expertokratie: Wer hängt von wem ab?

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Jan Fleischhauer hat im „Focus“ eine interessante Betrachtung zur deutschen Expertokratie abgeliefert. Er fürchtet um die Pressefreiheit. Allerdings liefert Fleischhauer mit seiner Betrachtung den Grund, warum man sich nicht nur um die Pressefreiheit, sondern um die Freiheit überhaupt allergrößte Sorgen machen muß – und warum es notwendig ist, der Politik ihre Grenzen aufzuzeigen.

von Max Erdinger

Im „Focus“ kommt Jan Fleischhauer zu dem Schluß, daß sich hierzulande ein Teufelskreis etabliert habe, der in etwa so aussieht: Politiker umgeben sich mit ausgesuchten Experten aus der Wissenschaft, die Empfehlungen für das politische Handeln aussprechen. Fallen politische Entscheidungen so aus, wie die Experten das empfohlen hatten, ist „alles in Butter“. Weichen die Politiker vom Expertenpfad ab, dann sitzt der Experte als nächstes in irgendeiner Talkshow und kritisiert den Politiker dafür, daß er dem Rat des Experten nicht gefolgt ist. Das Problem: Die Experten sind niemandem gegenüber verantwortlich für ihre Ratschläge, weil das unter „Freiheit der Wissenschaft“ fällt. Experten können sich so oft irren, wie sie wollen, ohne daß das negative Folgen für sie hätte. Sie sind niemandem Rechenschaft schuldig. Das führe dazu, daß sich Politiker argumentativ hinter den ihnen genehmen Experten verschanzen. Genehm müssen sie ihnen sein, sobald sie den Medien genehm sind. Wissenschaftler und Medien – zumal mehr oder weniger gleichgeschaltete Medien – werden jedoch von niemandem gewählt. Die Verteilung der Parteipräferenzen in deutschen Redaktionen sind bestens bekannt. Medien machen aber die öffentliche Meinung, welche der Politiker zu berücksichtigen hat, weil er als einziger aus dem Trio Wissenschaft, Medien und Politik gewählt werden muß. Das wäre in aller Kürze das, was Fleischhauer im „Focus“ zu bedenken gab. Er nannte das einen Teufelskreis, dem zu entkommen es gelte.

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