Erdingers Absacker: Zeitenwende für die AfD

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+++ Die AfD ist in Schleswig Holstein regelrecht abgewatscht worden, in Nordrhein Westfalen gerade noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Von 7,6 Prozent runter auf 5,5 Prozent. Da entringt sich einem nur noch ein galliges Lachen, wenn man die Glückwünsche liest, die sich AfD-Funktionäre in den sozialen Netzwerken mit freundlichen Grüßen zusenden, um den Wiedereinzug in den Landtag als einen Erfolg zu preisen. Zeit für eine Entscheidung. Die so bezeichnete „Meuthenisierung“ der Partei bringt den Ruin, zumindest in Westdeutschland. Wenn es die „einzige Oppositionspartei“ nicht mehr schafft, das Stimmenpotential des inzwischen exorbitanten Anteils an Nichtwählern für sich zu nutzen, dann ist sie als Oppositionspartei überflüssig. 45 Prozent Nichtwähler unter den Wahlberechtigten in NRW sind ein Skandal. Das heißt nämlich, daß bald jeder zweite „Demokrat“ überhaupt keinen Sinn mehr darin erkennt, sich mit der Demokratie zu beschäftigen. Das ist ein Problem des parlamentarisch-parteidemokratischen Systems, das sich hätte zu eigenen Gunsten beackern lassen, wenn es nicht diese „Krawatten- & Anzugskonservativen“ mit ihren Träumen von einer „vernachlässigten Wählerklientel“ wären, der man eine Stimme verleihen müsse, die nach wie vor darauf bestehen, die AfD sei innerhalb des Systems möglichst „smooth“ und geräuschlos unterzubringen. Die Duckmäuser vor dem Verfassungsschutz, die sich Sorgen um schlechte Presse machen, anstatt endlich auf bedingungslose Konfrontation umzuschalten und den Presse-Mainstream in die Schnappatmung zu zwingen, anstatt sich einfach ignorieren zu lassen, sind die Totengräber dieser Partei. Ein inexistenter Experte für Verlustanalysen & Unerfreulichkeiten verweist auf detailliertere Überlegungen in dieser Analyse. Es geht in Deutschland nicht mehr mit Priorität um die Auseinandersetzung zwischen Links und Rechts, sondern um die Auseinandersetzung zwischen Wahrheit und Lüge, zwischen Narrativ und Realität, zwischen Faktizität und Postfaktizität. Das ist ein riesiges Feld, das sich einträglich beackern ließe. Die Angst vor den Etiketten, die einem womöglich aufgeklebt werden könnten, ist einfach tödlich. Es gibt keine Mainstream-Presse in Deutschland, in der die AfD jemals Wohlwollen ernten könnte. Und das hängt nicht an politischen Inhalten. Es war ein Fehler, die Nase über die Querdenker zu rümpfen, es war ein Fehler, sich in Sachen Ukrainekrieg zurückzuhalten, anstatt die waffenfetischistischen Grünen mit allem, was geht, für ihren Wortbruch vorzuführen und zutreffend als das zu bezeichnen, was sie sind: Heuchler und Lügner, wortbrüchige und rückgratlose Betrüger. Es war ein Fehler, sich nicht im Detail hinter Lafontaine und Wagenknecht zu stellen, die wenigstens die „Eier“ hatten, mit dem Gerücht um die „edlen Motive des Westens“ aufzuräumen. Es ist und bleibt ein Fehler, der Regierung zwar zutreffend Inkompetenz vorzuwerfen, dabei aber nicht zu thematisieren, in wessen Interesse und auf welche Weise eine Kandidatenvorauswahl unter den Charakterlosesten und Verlogensten, Ungebildetsten und Inkompetentesten stattfindet, um die ganze Parteiendemokratie samt dem mühsam erwirtschafteten Wohlstand unseres Landes frontal gegen die Wand zu fahren – und woher der Auftrag dazu kommt. Schwab, Ghebreyesus, Soros und Gates sind ein Thema – und zwar namentlich. Auf die wahren „Befehlsketten“ und ihren fehlenden demokratischen Gehalt muß permanent hingewiesen werden. Frontalangriff auf NGOs, die in Wahrheit schon längst bar jeglicher demokratischen Legitimation zu „GOs“ geworden sind. Wen sie im Politikbetrieb installiert haben, ist permanent zu thematisieren. Keine Rede über Baerbock ohne den Hinweis darauf, wer sie „geschult“ und installiert hat, wer ihre „Master’s Voice“ wirklich ist. Was hierzulande passiert, ist die mutwillige Vernichtung sämtlicher immateriellen und sämtlicher materiellen Werte. Die AfD muß endlich den Mut aufbringen, rücksichtslos Tacheles zu reden – und zwar gerade im Westen. 45 Prozent Nichtwähler in NRW beweisen, daß es so ist. Das darf man gar keinem Menschen erzählen, daß trotz der einzigen echten Oppositionspartei der Anteil der Nichtwähler im Vergleich zur letzten Landtagswahl noch einmal um 10 Prozent gestiegen ist. Sie haben Recht: Der Absacker platzt bald vor Wut über die Abgehobenheit der „Meuthenisten“ in der AfD mit ihrem realitätsfremden Anspruch, „die moderaten Vernünftigen“ zu sein. Das sind Traumtänzer, die einem Wählerklientel hinterherträumen, das es in ausreichendem Maße längst nicht mehr gibt. +++

„Mann fasst es nicht“ – Foto: Imago [...]

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