Ausgerechnet Frauen retten die Seele des deutschen Fußballs

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Auffallend blond: Die deutsche Frauenmannschaft heute vor Spielbeginn in Wembley – ein Quell der genuinen Freude (Foto:Imago)

Auch wenn es am Ende in Wembley heute nicht gereicht hat, haben die DFB-Fußballerinnen bei dieser EM eine grandiose Leistung gezeigt – und der Beliebtheit und Akzeptanz des Frauenfußballs enormen Vorschub geleistet.

Ich mochte früher kein Frauenfußball. Treten erscheint mir eigentlich gänzlich unweiblich. An Frauen, die schwitzen, sich in robusten Zweikämpfen messen, der Länge nach und die empfindliche Frontpartie voran auf den Rasen klatschen oder mit schmerzverzerrter Miene, aus den Unterschenkeln blutend und mit aufgerissenen Knien, animalisch brüllen und die vor- und nach dem Spiel urmaskuline Kameradschaftsrituale imitieren, störte mich stets etwas. Vielleicht war es der völlige Mangel an Anmut und Grazilität des schöneren Geschlechts, dem hier – im Gegensatz zu traditionell (auch) weiblichen Sportarten wie Ballett und Gymnastik, aber auch Leichtathletik, Schwimmen oder Tennis – jeder Charme und Sex-Appeal gewollt ausgetrieben wird – wie übrigens auch in anderen Mannschaftssportarten (die allerdings noch nicht den Stellenwert des Frauenfußballs erreicht haben). Die aufregende Assoziation ekstatischer Kämpferinnen mit amazonenhaftem Ungestüm kam mir hier jedenfalls nie. Und weil die gerade im Fußball eigentlich unverzichtbare Ausdauer und Kraft eher Männer für diesen Sport prädestinierten, empfand ich dessen lange Zeit abwertend als „Lesbengekicke“ verhöhnte Frauenausgabe als die schlechtere Kopie. Die – zumindest theoretisch mögliche – spielerische Intelligenz, Taktik und Finesse mögen bei beiden Geschlechtern identisch sein (dazu kenne ich mich zu wenig aus) – doch mir schien es immer so, als reichten sie selbst bei den Profi-Frauen nicht über das Amateurniveau bei Männern hinaus.

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