
Die Gruppen (Essay von Dushan Wegner)
Wenn ich über Phänomene und Momente schreibe, die mir Hoffnung geben, wo Deutschland »noch in Ordnung« zu sein scheint, dann lassen mich zuverlässig einige Leser wissen: »Herr Wegner, da wo wir wohnen, sieht es ganz anders aus. Ich sage Ihnen, Sie sehen das viel zu optimistisch. Es ist längst gekippt, und es geht weiter abwärts!«
Und wenn ich über Brennpunkte schreibe, wo »junge Männer« die Vorherrschaft übernommen haben, etwa von Schulen, wo deutsche Kinder die Minderheit stellen und täglich antideutschen Rassismus erfahren, über überschrittene soziale Kipppunkte und die Schließung deutscher Produktionsstätten, dann korrigieren mich andere Leser: »Herr Wegner, da wo wir wohnen, sieht es ganz anders aus. Ich sage Ihnen, Sie sehen das viel zu pessimistisch. Es gibt auch so viel Gutes, und das Gute wird mehr!«
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