
19. September 2023 – KLONOVSKY
Wenn der Sommer vorüber ist, befällt mich Jahr für Jahr eine Untröstlichkeit, die etwas gemildert wird durch den schönen Münchner Brauch des Oktoberfests. Am Sonntag verbrachte ich, bei kaiserwetterlich blauem Himmel, bestrahlt von der Mittags- und frühen Nachmittagsonne, gemächlich vier Augustiner-Maß sowie den einen oder anderen Obstler in mich hinüberleitend, ca. dreieinhalb Stunden lang mitten im Glück, vielleicht sogar im Paradies, auch ein paar (im allerweitesten Sinne) Huris saßen trinkend und singend und vor allem im Dirndl am Tische, mit einem Satz: Wir haben hier auf Erden schon das Himmelreich errichtet, und wachsen uns Flügel nach dem Tod, so feiern wir droben ungefähr so weiter. Wer jetzt fragt, wie mein innerer Ästhet es bei diesen Saturnalien aushält: Der verträgt nix, ab der zweiten Maß ist er still und brav.
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